Vor einer Weile habe ich mal wieder den Kardinalsfehler begangen und bin zu tief in Bewertungen einiger einschlägiger Buchplattformen hinabgestiegen. Es ist ein bisschen wie Twitter: Anfangs noch ganz lustig, zwischendrin zum Kopfschütteln und spätestens, wenn ich auf einen anderen Planeten auswandern möchte, weiß ich, dass ich mal wieder zu lange gescrollt habe. Dabei verfolgt das Lesen von Rezensionen anderer Menschen ja sogar ein sinnvolles Ziel, nämlich die eigene Meinung zu einem Buch nochmal zu hinterfragen.
An besagtem Sonntagnachmittag las ich mal wieder einen Kommentar, der mich so ähnlich schon bei einer Bewertung von Laura Kneidls “Someone”-Reihe genervt hatte. Dessen Inhalt? Das rezensierte Buch wäre “unglaubwürdig”, weil “einfach zu viele ” nicht-heteronormative Paare darin vorgekommen wären. Ich fragte mich unwillkürlich: “Kann es zu viel LGBTQIA+ in Romanen geben?”