Generell ist die Buchbranche ein Ort, an dem viele Stimmen und Geschichten zusammenkommen. Unterschiedliche Menschen können ihre Meinung, ihre Ideen und ihre Fantasien in Schriftform und damit in Bücher gießen lassen. Ein bunter Haufen, könnte man meinen. Doch schon seit gefühlt immer, geben vor allem weiße Autor*innen in der Literaturwelt den Ton an. Sie beherrschen die Bestseller-Listen, werden von Verlagen und Lesenden in jeder möglichen Form besonders gefeatured und sind dadurch einfach omnipräsent. Dabei sind sie längst nicht die einzigen, die Bücher schreiben.
Schmerz und Verlust sind ein Teil von uns, so heißt es.
Gefühle sind selten leicht zu verarbeiten. Und meistens ist ihnen dabei auch noch nicht einmal mit logischen Argumenten beizukommen. Sie bleiben, so lange es ihnen beliebt und nehmen keinerlei Rücksicht. Doch auch die äußere Welt scheint wenig Rücksicht nehmen zu wollen. Ein emotionaler Ausnahmezustand soll bitte immer hübsch kaschiert werden, zu viele Gefühle sind ungern gesehen – und sind nur unangenehm für andere. Doch wir alle gehen anders um mit Gefühlen, die zu viel sind. Verarbeiten sie anders, nehmen sie anders in uns auf – und dabei wollen wir nicht unbedingt Rücksicht nehmen auf diejenigen, denen diese Gefühle “zu viel” sind.
(Triggerwarnung: Trauer & Verlust)
Der fliegende Dandy – Lynn Messina
Nach dem spannenden Auftakt der Beatrice-Hyde-Clare-Reihe der US-amerikanischen Autorin Lynn Messina geht es in “Der fliegende Dandy” mit der Reihe weiter. Auch im zweiten Teil dreht sich dabei in wunderbarer Cozy-Crime-Manier, gespickt mit Jane-Austen-Vibes alles um die Titelheldin Beatrice Hyde-Clare, der erneut ganz unerwartet, und äußerst unpassend für eine junge Dame, eine Leiche in die Arme fällt. Diesmal fast buchstäblich.