7 Fragen an… Tabea aka books_are_my_bestfriends

Sieben immer gleiche Fragen – sieben immer gleiche Antworten? Mitnichten. Im Format “7 Fragen an…” stelle ich unterschiedlichen Personen aus der Buchbranche, also Verlagsmenschen, Influencer*innen und Autor*innen sieben immer gleiche Fragen. Diesmal habe ich sie Tabea gestellt. Auf ihrem Bookstagram-Kanal books_are_my_bestfriends teilt sie regelmäßig Buchvorschläge und nimmt ihre Community mit in ihren Alltag.

Im heutigen Gespräch erzählt sie uns nicht nur auf eine wundervolle Art, was Bücher für sie bedeuten und verrät uns, wer überhaupt die Lust am Lesen bei ihr geweckt hat, sondern auch, welches Walter-Moers-Buch ihr Herz höher schlagen lässt und welches Buch ihr darüber hinaus unbedingt auf eure Leselisten packen solltet.

1. Was bedeuten Bücher für Dich? 

Bücher sind meine Zuflucht. In Büchern kann ich alles tun, alles erleben und alles fühlen und jeder sein. Bücher bedeuten mir sehr viel. In Büchern kann ich eine Heimat finden, einen Ort an dem ich niemals war und an dem es sich doch anfühlt, als würde ich dort leben. Ein Ort, ein Zuhause, in das ich jederzeit zurückkehren kann. Bücher bedeuten aber auch Freunde finden, denn ich war schon in so vielen Cliquen unterwegs, habe Monster besiegt, gefeiert, gelitten und geweint mit den Figuren.
Alles, was ich bisher gesagt habe, klingt ziemlich pathetisch und übertrieben, aber nicht umsonst gibt es das Zitat „A reader lived a thousand lifes.“, denn genau so ist es. Ich bin in den verschiedensten Welten zuhause, habe die verrücktesten Dinge mit Freunden erlebt und bin über mich selbst hinausgewachsen, weil ich lese. Lesen bedeutet frei sein und nicht an Grenzen zu glauben. 

2. Welche drei Autor*innen finden sich am häufigsten in Deinem Bücherregal?

*steht vor dem Regal und starrt ihre Bücher an*
Die Frage finde ich gar nicht so leicht. Ich lese schon, seit ich lesen gelernt habe, also haben sich wirklich vieeeeele Bücher bei mir angehäuft. Obwohl ich regelmäßig aussortiere, haben sich natürlich Favoritinnen bei mir herauskristallisiert. Es sind drei Damen, die bei mir im Regal am häufigsten vertreten sind.

Auf Platz 1 steht Joanne K. Rowling mit Harry Potter und den Fantastischen Tierwesen. Hier könnte jetzt eine sehr lange Rechtfertigung stehen, weil ich sie als Autorin hier nenne, aber ich kann mich von meiner Kindheit und von der Magie des Universums nicht trennen, nehme aber die Kritik an und verstehe sie absolut.

Auf Platz 2 ist Anna Todd. Ich habe die After Reihe geliebt, nein ich habe sie gefühlt und bis auf ein Buch jedes ihrer ins Deutsche übersetzten Werke in meinem Regal (es sind auch fast alle signiert).

Auf Platz 3, und darauf bin ich sehr stolz, steht Karolyn Ciseau. Ich bin so dankbar, diese tolle Autorin entdeckt zu haben. Von Karolyn habe ich noch nicht mal alle Bücher hier und gelesen und dennoch steht sie schon auf dem Treppchen. Sie ist und bleibt für mich die deutsche Sarah J. Maas mit ihrem fesselnden Schreibstil und ihren unglaublichen Ideen und den Cliffhangern. Ebenfalls auf Platz 3 und auch hier freue ich mich so sehr, findet sich Sarah Sprinz oder Sarah Heine oder Cara Mattea. Auch Sarahs Reise als Autorin begleite ich schon sehr lange, es dürfte also keinen wundern, dass ich jedes ihrer Bücher mindestens in einer Fassung im Regal stehen habe. Sarah kann so poetisch mit Worten umgehen, sie kann mit wenigen Zeichen so starke Gefühle hervorrufen. Das sind dann also meine Top 3. 

3. Welches Buch hast Du als letztes gelesen?

Wenn ihr diesen Beitrag lest, habe ich „Like Snow we fall“ von Ayla Dade hoffentlich schon beendet. Ich spreche hier jetzt einfach schon mal eine Empfehlung aus, weil ich Paisley und Knox so gerne mag. Ayla hat zwei ziemliche Stereotypen erschaffen, die sich durch ihr Wesen und ihre Interessen schon wieder von dem Standard, dem Klischee, was sie darstellen, abheben. Das Buch passt jetzt perfekt in die Jahreszeit, weil es im verschneiten Aspen spielt, dort bald Weihnachten ist und es um Wintersport geht. (Ich wusste nicht, dass ich Snowboarder attraktiv finde, aber ich tue es!) 

4. Gibt es eine Anekdote im Zusammenhang mit Büchern, die Du erzählen magst?

Ich erzähle unglaublich gern, dass ich das Lesen als Hobby von meinem Vater übernommen habe. Mein Papa war derjenige, der mir als Kind vorgelesen hat, der meine Liebe zur Fantasy geweckt hat. Wir haben mehr als einmal gemeinsam „Twig im Dunkelwald“ miteinander gelesen, uns die Illustrationen angeschaut und über das Lesen gesprochen. Mittlerweile ist es eher so, dass ich meinem Papa die Bücher empfehle. Unsere Gespräche am Essenstisch drehen sich gerne mal um Zamonien von Walter Moers, was wir beide abgöttisch lieben. (Noch ein Buchtipp von mir: „Die Stadt der träumenden Bücher“) – oder um Buchtipps, die ich ihm gegeben habe. Julia Dippel hat mal auf einer Buchmesse nicht schlecht gestaunt, als ich ihr erzählt habe, dass mein Papa „Das Reich der sieben Höfe“ liest 😀 Ja, er wartet nur noch darauf, dass er Teil 5 lesen kann. Lesevorbilder sind in der Regel, nach der Tradition der weiblichen Linie, immer weiblich. Umso stolzer bin ich, dass mein Papa mein Lesevorbild ist und dass ich dank ihm heute meinen Account habe und mit euch all das teilen kann. 

5. Welches Buch könntest Du immer wieder lesen?

Als ich die Frage gelesen habe, musste ich ein wenig schmunzeln. Der Instagram Post, den ich gerade hochgeladen hatte, als ich die Fragen beantwortet habe, hat sich um das Nochmal-Lesen gedreht. Ein Buch, das ich immer wieder lesen kann, ist „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“ von Walter Moers. Tatsächlich ist es auch dieses Buch, was ich mittlerweile wohl am häufigsten gelesen habe. Naja einmal selbst gelesen, aber mindestens noch 15-mal als Hörbuch gehört. Ich kann es euch als Hörbuch wirklich ans Herz legen, weil der begnadete Dirk Bach es spricht. Es ist einfach eine komplett verrückte Reise durch eine noch verrücktere fantastische Welt voller Abenteuer, Emotionen und mit ganz viel Witz und versteckten Botschaften. Ich habe Walter Moers ja eben schon einmal erwähnt, denn ich liebe seine Zamonien-Reihe einfach unendlich. Was aber an genau diesem Buch so besonders ist, naja wer hat als Kind nicht Käpt’n Blaubär und Hein Blöd geschaut und sich über die Klabautermärchen amüsiert? Genau diese verrückten Geschichten durchlebt der Blaubär nämlich auch im Buch. Perfekt für jung und alt und ein Tipp von meinem Papi. 

6. Wie prokrastinierst Du am liebsten?

Das ist einfach: auf Instagram! Wenn ich eigentlich lesen will oder wenn ich am Schreibtisch konzentriert arbeiten sollte, ist es diese App, die mich ablenkt. Ich scrolle durch den wunderschönen Feed meiner Bookstagram-Accounts oder schaue die Storys meiner liebsten Buchblogger*innen – auf meinem privaten Account schaue ich super gern Stories von Influencer*innen an und lasse mich von ihnen inspirieren, was meinen Style und meine Outfits angeht. Instagram kann aber auch ein riesiger Zeitfresser sein, vor allem, wenn man wirklich nur schnell was hochladen will und danach konzentriert sein möchte. Ich, für meinen Teil, versuche gerade meine Handyzeit etwas herunterzufahren, was sehr gut klappt, weil ich so viel um die Ohren habe, dass ich eh selten am Handy bin 😀 Also ein Tipp gegen das Prokrastinieren, einfach so viel Stress haben, dass man nicht mal Zeit hat, um zu prokrastinieren 😀 

7. Welches Buch sollte nach Möglichkeit jeder Mensch gelesen haben?

Die Frage ist wirklich fies! Lara, was tust Du mir diese Frage an?
Ich glaube, je nach Stimmung und meinem aktuellen Lesefluss ändert sich meine Antwort auf diese Frage immer mal wieder. Als eins der besten Bücher, was ich je gelesen habe, nenne ich immer „Die Stadt der träumenden Bücher“ von Walter Moers. Erkennt ihr ein Muster? 😀 Weil dieses Buch einfach für uns Bibliophile ist. Es geht ums Schreiben, das Lesen, die Bedeutung von Literatur und die Tiefe von Worten. Es ist mein Lieblingbuch, was ich schon einigen Leuten aufgeschwatzt habe.

Geht es aber um ein Buch mit Bedeutung, mit Mehrwert und darauf beziehe ich diese Frage jetzt, dann ist es „Der Junge im gestreiften Pyjama“ von John Boyne. Dieses Buch habe ich an einem halben Tag, wahrscheinlich sogar noch weniger gelesen, weil es so fesselnd war. Es war so realistisch und angefüllt von kindlicher Freude und Unschuld. Gleichzeitig hat es einem den Spiegel vorgehalten, wie schnell wir doch urteilen. Wie schnell wir Grenzen ziehen und Menschen in Schubladen stecken ohne sie zu kennen, einfach weil sie aussehen wie sie aussehen oder sind wie sie sind. So ist unsere Gesellschaft leider. Dieses Buch ist historisch so wertvoll und gleichzeitig immer hochaktuell von seiner Thematik. Es hat mir eine schlaflose Nacht beschert und mich so sehr ergriffen, dass ich so schlimm geweint habe, wie bei kaum einem anderen Buch. Auch hier wieder ein Funfact zu meinem Papa, meinem Lesevorbild. Ich habe es auf seine Empfehlung hin gelesen und sollte ihm Bescheid geben, bevor ich die letzten 40 Seiten lese. Es war am Ende halb 3 Uhr nachts, als ich soweit war und habe meinen Papa natürlich nicht geweckt. Das Resultat: sehr viele Tränen, eine schlaflose Nacht, Fassungslosigkeit und mein Papa, der mich am nächsten Morgen aufgefangen hat. 

Über die Reihe “7 Fragen an…”

In der Gesprächsreihe “7 Fragen an…” spreche ich mit verschiedenen Personen aus der Buchbranche. Von Influencer*innen und Autor*innen hin zu Menschen, die in Verlagen arbeiten, für Messen unterwegs sind, und und und. Ihnen allen stelle ich sieben unveränderte Fragen. Vom absoluten Must-have im Bücherregal bis zur liebsten Prokrastinationstechnik ist alles dabei. Alle Artikel des Formats hier.

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