Schmerz und Verlust sind ein Teil von uns, so heißt es.

Gefühle sind selten leicht zu verarbeiten. Und meistens ist ihnen dabei auch noch nicht einmal mit logischen Argumenten beizukommen. Sie bleiben, so lange es ihnen beliebt und nehmen keinerlei Rücksicht. Doch auch die äußere Welt scheint wenig Rücksicht nehmen zu wollen. Ein emotionaler Ausnahmezustand soll bitte immer hübsch kaschiert werden, zu viele Gefühle sind ungern gesehen – und sind nur unangenehm für andere. Doch wir alle gehen anders um mit Gefühlen, die zu viel sind. Verarbeiten sie anders, nehmen sie anders in uns auf – und dabei wollen wir nicht unbedingt Rücksicht nehmen auf diejenigen, denen diese Gefühle “zu viel” sind.

(Triggerwarnung: Trauer & Verlust)

Schmerz und Verlust sind ein Teil von uns, so heißt es.

Schmerz und Verlust sind ein Teil von uns, so heißt es.
Ein Gefühl, ein Sehnen nach einem Zustand,
der nicht mehr ist und nie mehr wird.
Ein Sturm der Trauer, dunkel und kalt,
der jedoch nicht ewig bleibt.
Und danach ist das Leben wieder schön,
mit Erinnerungen an eine Zeit, die einmal war.
So lautet zumindest der ungefragte Trost.
Ich aber kann und will nicht hören, dass es besser wird.
Dass mein Schmerz zeigt, wie sehr ich liebe und vermisse.
Und wie bald ich wieder lache.

Es hilft mir nicht, in diesem Sturm der Gefühle, 
dem stetigen Strudel der Trauer,
dem ziellosen Wellengang der Tiefe.
Ich fühle mich leer und haltlos und verloren.

Eure Worte sind die Hiebe, die es so unerträglich machen.
Eure schönen Sprüche und nett gemeinten Worte, die mich ersticken.
Ihr lasst mich mich schlecht fühlen, weil euch meine Trauer erschlägt.
Ihr sagt, ich soll stark sein, doch soll ich es eigentlich nur für euch.
Denn meine Traurigkeit, die tiefe Schwärze und die schweren Erinnerungen,
es kümmert euch gar nicht so sehr, dass sie schmerzen,
ihr fühlt euch durch meine Traurigkeit gestört.
Ich will nicht hören, dass sie mich nicht brechen muss, 
dafür aber formen und stärken kann.
Warum glaubt ihr, mir sagen zu können,
wie ich trauern darf und wie lang?

Das Copyright des Textes liegt bei mir, eine Weiterverbreitung ist weder gewünscht noch gestattet.

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